Skitour Südtirol | © DAV-FN/Ralf Lebedeff

Skitouren in Südtirol

Text: Ralf Lebedeff, Bilder: Peter Elkenkamp, Ralf Lebedeff u.Dieter Lexen

17.03.2023

Trotz der eher bescheidenen Wetterprognosen für das Wochenende und der geringen Schneemenge im gesamten Gebiet machten wir uns am Freitag auf den Weg ins schöne Südtirol. Schauen wir mal wie es wird und machen das Beste daraus

Unser erstes Ziel sollte die 3176 Meter hohe Mitterlochspitze im Langtaufertal sein. Die nordseitig ausgerichtete Tour versprach ausreichend Schnee. Auch die Orientierung bei den vorausgesagten schlechten Wetter- und Sichtprognosen ist relativ einfach, läuft man geradewegs auf sie zu. In einigen Kehren erreichten wir das Skidepot in einer Scharte westlich des Gipfels. Hier tauschten wir unsere Skier gegen Steigeisen und stiegen über einen teilweise felsdurchsetzten, aber einfachen Grat zum Gipfel.

Das Wetter lud nicht gerade für eine ausgiebige Gipfelrast ein. Zügig wurde alles für die Abfahrt vorbereitet, die Aussicht auf ein stärkendes Getränk in der warmen Berghütte war zu verlockend. Die Abfahrtsbedingungen waren ganz akzeptabel, aber diffuse Sicht schränkte das Abfahrtsvergnügen etwas ein. Nach einem guten Abendessen in unserem Hotel in Schlanders ging es dann an die Tourenplanung für den nächsten Tag. Die Wetterprognosen blieben leider unverändert schlecht.

Wir entschieden uns für die 3230 Meter hohe Eisseespitze im Martelltal. Der Aufstieg führte über die Zufallhütte und ein langgezogenes Tal bis zu dem harmlosen Langenferner. Abbruch bei 3030 Meter und nächstes Ziel, Zufallhütte! Trotz des Abbruchs der Tour war die Stimmung nicht getrübt, und bei einem gemütlichen Getränk in der warmen Zufallhütte lobte man sich für die immerhin 1000 Hm und einer guten Abfahrt: “Hauptsache draußen gewesen“.

Wieder bestens verköstigt im Hotel mit Hirschgulasch und in der zweiten Runde mit Entrecôte und Kalbsschnitzel planten wir dann unsere Abschlusstour, den 2896 Meter hohen Griankopf von Rojen im Rojental. Die Schneeverhältnisse ab dem Parkplatz waren ganz gut - hatte es auch etwas Neuschnee gegeben - und so stiegen wir optimistisch durch ein Tal, später über herrliches Skigelände bis unter die Fallungscharte und bei eigener Spurarbeit weiter bis zum Gipfel. Kräftiger Wind minimierten den Gipfelaufenthalt. Bei besten Abfahrtsbedingungen wedelten wir dann zum Auto zurück und traten die Heimreise an.

Es war ein tolles Tourenwochenende in Südtirol, mit einer unterhaltsamen und motivierten Gruppe. Auch wenn das Wetter nicht ideal war, und wir auch einen Gipfelaufstieg abbrechen mussten. Nächsten Winter kommen wir wieder, gilt es ja noch eine offene Rechnung zu begleichen.

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