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Wir feiern 100 Jahre Friedrichshafener Hütte

02.09.2024

In diesem Jahr jährt sich zum 100sten Mal das Datum der Eröffnung der Friedrichshafener Hütte. Anlässlich dieses Jubiläums haben wir vom fünften bis zum siebten Juli diesen Jahres einen dreitägigen Festakt begangen. Wir haben dazu viele Menschen eingeladen, die uns wichtig sind, darunter auch viele, deren eigenes Leben eng mit der Geschichte unserer Hütte verbunden ist. 

Gut zu wissen: Unsere im Jahr 1924 eröffnete Hütte liegt in Tirol innerhalb der Gebirgsgruppe Verwall auf einer Höhe von rund 2300 Metern über dem Meer. Die Friedrichshafener Hütte kann eine bewegte Geschichte vorweisen, doch davon an anderer Stelle später mehr. Heute ist unsere Hütte in den Sommermonaten ein gerne besuchter Ort von Bergwander*innen und solchen die den Weg mit dem Mountainbike zur Hütte suchen. Sie ist auch ein wichtiges Etappenziel von Bergsportlerinnen und Bergsportlern, die die Verwall-Runde gehen. Im Winter bietet die Hütte mit ihrem Winterraum Skitourengeherinnen und -gehern im Verwall Schutz vor Wind und Kälte. 

Unsere Sektion hat sich bereits von einigen Jahren zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Daher bildete die gemeinsame Anreise unserer Mitglieder per Bus den Auftakt zum mehrtägigen Fest. Um Mittag ging es los. Der Arlbergtunnel war auf Grund von Wartungsarbeiten gesperrt, also fuhren wir mit mehr als 30 Personen in gut zweieinhalb Stunden über den Arlbergpass mit Stuben, Alpe Rauz, St. Christoph und St. Anton ins Paznaun. Nach der Ankunft in Piel begann dann am Nachmittag bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen von 25°C der gemeinsame Aufstieg zur Hütte. Nach gut 600 Höhenmetern und knapp zwei Stunden Fußmarsch waren Groß und Klein schließlich an der Hütte angelangt.  

Das Festkomitee hatte unsere Hütte herausgeputzt und festlich geflaggt. Auch wichtige Bauarbeiten zur Sanierung und Modernisierung der Hütte konnten noch rechtzeitig beendet werden. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage meldeten unbeständiges, wenn auch zunächst trockenes Wetter bei Temperaturen von mehr als 15°C, also beinahe optimale Bedingungen für unser Vorhaben.  

Wer schon einmal auf einer der Hütten des Alpenvereins war, wird ahnen was nun folgt: das gemeinsame Essen um 18.00 Uhr am Abend. Dabei muss man wissen, dass auf der Friedrichshafener Hütte mit dem Abschluss der Vereinbarung “So schmecken die Berge” bereits seit 2007 natürliche Zutaten verarbeitet werden, die aus der Region stammen. Unsere Festgesellschaft durfte sich also auf eine authentische Küche freuen.  

Auf dem Speisezettel stand ein Menü zu vier Gängen bestehend aus Karottensuppe, danach Salat, gefolgt von in Butter geschwenkten Schlutzkrapfen (eine Tiroler Spezialität) mit Spinatfüllung oder Schweinebraten an Rotkohl mit Bratkartoffeln und zum Abschluss ein Mangosorbet auf Topfen im Glas. Ausgezeichnet war nicht nur das Essen, ausgezeichnet war auch der Service von Wolframs Bruder Adi und seinem Team, die ständig dafür sorgten, dass es unseren Gästen an nichts fehlte.  

Auf den kulinarischen Genuss folgte schließlich der gemeinsame, fröhliche Abschluss des Tages bis hin zur Hüttenruhe um 22 Uhr - für einige von uns auch noch ein ganz klein wenig darüber hinaus.

Der nächste Tag begann pünktlich um 7:00 mit Frühstück vom Buffet. Die Wetterfee versprach einen zunächst sonnigen und sehr warmen Tag mit Temperaturen von über 20°C. Später dann zunehmend bewölkt bei auffrischendem Wind. Ab Nachmittag seien vereinzelte Tropfen bei mäßigem Gewitterrisiko zu erwarten. Wer das Wetter im Paznaun ein wenig kennt, der weiß, dass es hier zu Wetterumschwüngen kommen kann, in deren Folge dann in sehr kurzer Zeit große Mengen Niederschlag fallen. Es blieb uns also nicht viel Zeit, um alle Programmpunkte trockenen Fußes abzuarbeiten.  

Den Anfang machte eine Wanderung durch die Fauna und Flora des Verwall, geführt von Rudolf Zahner, dem Referenten für Naturschutz innerhalb unserer Sektion.  

Vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Klimawandels gab es einiges Neues zu beobachten und auch zu lernen, darunter auch der Flaschenhalseffekt. Dieser Effekt beschreibt ein Phänomen, dass genau dann eintritt, wenn bei Reduzierung einer Population – bspw. Artensterben, hervorgerufen durch einen von Trockenheit hervorgerufenen Mangel an Nahrung – ein Rückgang der genetischen Variationen die Folge ist. Die ganze Angelegenheit hat reichlich mit Statistik zu tun. Jedenfalls kann sich der daraus resultierende Genpool (die genetische Vielfalt) schließlich deutlich von dem der Ausgangspopulation unterscheiden.  

Mit vielen weiteren Informationen zu dem, was da wächst und dem, was da so kreucht und fleucht ging die kurzweilige Wanderung darauf ihrem Ende entgegen.  

Nächster Programmpunkt auf dem Zettel: Eine Führung durch die Lawinenverbauung oberhalb von Galtür.  

Wer’s nicht weiß: Im Jahr 2024 jährt sich zum 25sten Mal auch ein sehr bedauerliches Ereignis, nämlich das der Lawinenkatastrophe von Galtür im Winter 1999. Insgesamt 38 Menschen verloren bei diesem Unglück ihr Leben. Noch tagelang danach war Galtür von der Außenwelt abgeschnitten. Heute schützt unter anderem eine Lawinenschutzmauer vor den Naturgefahren am oberhalb gelegenen Grieskopf. In der Rückseite der Mauer bietet das zum Ort hin gelegene Museum Galtürs, das Alpinarium, seinen Besucherinnen und Besucher Raum für Erinnerungen.  

Durch die Lawinenverbauung führte Gebhard Walter, Bruder unseres Hüttenwirtes Wolfram und gleichzeitig Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Tirols. In vergangenen Winter hat es bekanntlich reichlich geschneit und so führte uns unsere Tour auf befestigten Wegen entlang zahlreicher Altschneefelder und unterhalb immer noch ziemlich imposanter Wechten bis hin zur oberhalb Galtürs gelegenen Lawinenverbauung am Grießkopf. Gebhard erläuterte uns, wie die Wildbach- und Lawinenverbauung organisiert und welche Vorkehrungen heute zum Schutze der Bevölkerung getroffen werden. Wir konnten lernen wie Stahlkonstruktionen zur Fixierung von Schnee in hängigem Gelände mit einer Neigung von 35° bis hin zu 55° gerade so hoch gelegen verbaut werden, dass die darunter gelegenen Flächen und die damit möglicherweise abgehenden Lawinen keine Gefahr mehr für die ansässige Bevölkerung darstellen. Techniker unter uns stellten die Frage, warum der Lawinenverbau aus Stahl nicht gegen Korrosion geschützt werden müsse. Die Antwort ist einfach: Die zu erwartende Lebensdauer der Konstruktion von mehr als 50 Jahren rechtfertigt nicht diesen Aufwand. Andere Länder, andere Sitten: So ist es hingegen in Neuseeland durchaus üblich, Maßnahmen zum Schutz gegen Korrosion zu ergreifen. Der Grund hierfür liegt in der Nähe zum Meer und dem damit einhergehenden hohen Salzgehalt in der Luft, der schließlich zu verstärkter Korrosion führt. 

Bereits am frühen Nachmittag Mittlerweile begannen dann erste Wolken aufzuziehen, auch die Temperaturen fielen deutlich. Der Wetterumschwung kündigte sich an. Also nahmen wir die Beine in die Hand und es ging im Schweinsgalopp zurück zum Ausgangspunkt unserer Exkursion, zurück zur Friedrichshafener Hütte. 

Nach kurzem Imbiss wartete der nächste Programmpunkt auf unsere interessierten Gäste. Jörg Zielke, 2ter Vorsitzender der Sektion Friedrichshafen und gemeinsam mit Reinhard Klees der Hüter und Wächter über unsere Hütte, führte durch die technischen Anlagen zur Versorgung von Haupt- und Nebengebäuden der Friedrichshafener Hütte.

Zunächst ging es querfeldein in Richtung Schafbichljoch. Wir konnten Lernen, wie Trinkwasser durch das Fassen einer Quelle gewonnen und über eine Leitung so den Gebäuden zugeleitet wird, dass auch im Winter bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt stets fließendes Wasser bei ausreichendem Druck zur Verfügung steht.

Danach ging es – ebenfalls weglos – abwärts zu einem wichtigen Bestandteil der Energieversorgung unserer Hütte, dem Turbinenhaus mit seiner Wasserturbine. Jörg erklärte uns, wie Strom dadurch gewonnen wird, dass aus einem naheliegenden Bergbach entnommenes Wasser durch eine Düse auf ein rund laufendes Turbinenrad geleitet wird. Daraufhin beginnt dieses sich zu drehen. Und eben diese Drehbewegung ist es, die zur Gewinnung von Strom über einen Generator genutzt wird. Wir konnten dabei auch lernen, dass der wachsende Bedarf an Energie durch Optimierung von Düse und Turbinenrad teilweise gedeckt werden konnte, ohne dabei die Menge des entnommenen Wassers zu erhöhen. Danach ging es erneut hinauf zur Hütte, um mehr über die installierte Photovoltaikanlage und dem Pufferspeicher zu erfahren. In der Vergangenheit kam zur Stromerzeugung oft ein stationärer Dieselmotor zum Einsatz. Hier konnten wir lernen, dass diese Technologie heute noch bei Notfällen zur Anwendung kommt. Den Abschluss der Führung bildete eine kurze Stippvisite zur Abwasseraufbereitung der Hütte einschließlich der Planzenklärstufe. Am späten Nachmittag fand die lehrreiche Führung dann ihr Ende. 

Zurück zum Wetter: Mittlerweile trugen die meisten von uns wetterfeste Kleidung, denn die Temperaturen waren bereits auf unter 15°C gefallen. Ein kurzer Blick zum Himmel verkündete den nahenden Regen. 

Hiervon unbeeindruckt zeigte sich allerdings ein kleines und sehr besonderes Grüppchen. Das Festkomitee hatte eigens für den musikalischen Ausklang zum Abend und für den folgenden Sonntag eine Gruppe von Blechbläserin, Blechbläsern und einem Schlagzeuger engagiert, die uns bei unserer Rückkehr zur Hütte bereits lautstark mit ihren Instrumenten begrüßten.

Gut gelaunt, immer noch vom Regen verschont und bei netter Musik vertrieben wir uns die Zeit bei netten Gesprächen und dem ein oder anderen Kaltgetränk und warteten auf den Abend. Dieser begann, wie bereits am Tag zuvor, mit der Verköstigung aller Gäste durch den Zauberer an Topf und Pfanne, pünktlich um 18:00 Uhr.  Wolfram lud erneut zu einem Menü, dieses Mal mit Gängen und bestehend aus einer klaren Suppe mit Einlage, gefolgt von einer Wildbratwurst an Sauerkraut und Käsespätzle nach Tiroler Art sowie abschließend einer Portion Eis. Lecker.

Danach begann, was vielen von uns wahrscheinlich noch eine lange Zeit in guter Erinnerung bleiben wird: Ein Hüttenfest wie es sich gewaschen hat. Der bunt zusammengewürfelte Haufen aus Musikerin und Musikern hatte sich eigens für diesen Zweck im Emil-Münch-Zimmer, dem Gast- und Schankraum unserer Hütte, in einer Ecke eingefunden – draußen war es mittlerweile richtig ungemütlich geworden - und versorgte sodann unsere fröhliche Gruppe mit bester musikalischer Unterhaltung. Das Repertoire reichte dabei von ortsüblicher Folklore bis hin zu großen Hits aus vergangenen und aktuellen Charts. Die Stimmung war schließlich so gut, dass es viele von uns nicht mehr auf den Plätzen hielt, und wir begannen das Tanzbein zu schwingen. Es ist bemerkenswert, dass es sich bei dem aus Taldorf, Bavendorf und Umgebung stammenden Musikern eigentlich um Mitglieder einer Lumpenkapelle handelte. Wer sich mit alemannischer Fastnacht ein wenig auskennt, der weiß, dass hier der falsche Ton Programm ist. An diesem Abend aber sicher nicht.

Adi und sein Team vom Service erboten uns erneut ihre herzliche Gastfreundschaft und ließen abermals bis weit nach der obligatorischen Hüttenruhe um 22:00 Uhr keine Wünsche offen. Wir dürfen berichten, dass die letzten Partymäuse und Fetengänger gegen 01:00 am Morgen in Richtung des Bettenlagers aufbrachen. Damit hatte der zweite Tag des Festaktes ein würdiges Ende gefunden. 

Der dritte Tag – ein Sonntag – begann für fast alle von uns erneut mit einem Frühstück am Buffet. Nur ein paar wenige zogen es vor, den in der letzten Nacht irgendwo zwischen Festsaal und Bettenlager verlorenen gegangenen Schlaf nachzuholen und verzichteten auf das gemeinsame Frühstück. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. 


Die Wettervorhersage für diesen Tag: Auf 2.300 Metern ü. M. Temperaturen von unter 10°C sowie bereits am frühen Vormittag einsetzender, andauernder Regen.  
Für eine Veranstaltung im Freien also eher ungemütliche Bedingungen. Das Gute an der Sache: Das Festkomitee hatte durch vorausschauende Planung bereits dafür gesorgt, dass jeder Gast zu jeder Zeit ein festes Dach über den Kopf haben sollte – so auch an diesem verregneten Sonntag. Wer die Friedrichshafener Hütte kennt, der weiß, dass die Sache einen Haken hat: Wir sind bemüht das “Weniger ist mehr” zu leben, in dem wir bewusst auf den Ausbau der Kapazitäten für unsere Tages- und Übernachtungsgäste verzichten. Der Platz in unserer Hütte ist begrenzt. Also musste es geschehen, dass ein Teil, der schon am Freitag angereisten Gäste, bereits am Vormittag nach Galtür abstieg und damit seinen Platz für weitere, uns wichtige Gäste räumte. An dieser Stelle möchten wir uns erneut für das entgegengebrachte Verständnis bedanken. 
 

Für den Sonntag geladen waren zahlreiche Vertreter aus der Politik Tirols, der Gemeinde Ischgls, dem Tourismusverband des Paznaun und dem Bergsport im Alpenverein, einige Ehrengäste, darunter auch langjährige Mitglieder unserer und benachbarter Sektionen und schließlich der Hüter der Geschichte Galtürs mit ihrem Chronisten TBS Walter. Das kulinarische Programm sah vor, den Tag bei musikalischer Begleitung mit einer kleinen Jause zu beginnen. Des Weiteren stand auf dem Speisezettel abermals ein Menü mit drei Gängen bei Vielen große Erwartungen weckte: Eine Kaspressknödelsuppe gefolgt von einer Schmankerlpfanne und zum Abschluss dem berühmten Kaiserschmarrn.  

 

Doch zurück zum Wetter: Am späten Vormittag hatten die Temperaturen mit unter 10°C schließlich ihren Tiefpunkt erreicht und strömender Regen setzte ein. An eine Möglichkeit halbwegs trockenen Fußes vom Hauptgebäude zum Schlafhaus zu gelangen war nicht länger zu denken. Schließlich fanden sich alle Gäste im Emil-Münch-Zimmer oder gemeinsam mit den Musikern in der Apsis des Hauptgebäudes ein.  

 

Nach der leckeren Jause eröffnete Jörg die Veranstaltung. Er berichtete über die bei der Friedrichshafener Hütte unlängst ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes von Menschenleben im Brandfall, über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pächter und Angestellte, sowie über den gesteigerten Komfort für Alle, den Besuchern, dem Pächter und seinem Team. Dabei immer mit dem Ziel vor Augen die Ursprünglichkeit der Friedrichshafener Hütte und seiner umgebenden Landschaft zu wahren und gleichzeitig unsere Verbundenheit zu ihren Besuchern, den Menschen der Region und ihrer Natur zu demonstrieren.  

Jörg nutzte die Gelegenheit sich bei all jenen zu bedanken, die uns dabei geholfen haben unsere Hütte zu dem zu machen, was sie heute ist, ein Kleinod in den Bergen des Verwall. 

Auch ein Jubiläum wie das “100 Jahre Friedrichshafener Hütte” folgt einem gewissen Protokoll, wenn es darum geht Inhalt und Reihenfolge der Grußworte geladener Gäste festzulegen oder zu erarbeiten. Es ist aber nicht so, dass wir in uns diesen Dingen Profis nennen dürfen. Und so sei es uns nachgesehen, dass sich die eine oder andere Unachtsamkeit in den nun folgenden Ablauf einschleichen konnte. Dabei geschah es, dass wir Unordnung in die protokollarisch korrekte Reihenfolge unserer Redner brachten. Uns sei aber zugutegehalten, dass wir stets auch um das (leibliche) Wohl aller Gäste besorgt waren, indem wir für einen ständigen Wechsel von Grußwort, Speisen und Getränken sorgten. So viel sei versichert: Wir geloben Besserung. 

Landeshauptmann von Tirol Anton Mattle (das deutsche Äquivalent wäre das Amt eines Ministerpräsidenten) bildete mit seinem Grußwort den Anfang der Ansprachen und Geleitworte. Anton Mattle, geboren und aufgewachsen in Galtür und in der Zeit von 1992 bis zum Jahr 2001 Bürgermeister dieser Gemeinde gratulierte der Sektion zur erfolgreich abgeschlossenen Modernisierung mit zeitgemäßer Ausstattung und bedankte sich bei unseren Pächtern, der Familie Walter und ihrem Team für ihr Engagement. Danach bezog sich Anton Mattle auf die Doktorarbeit des Kulturwissenschaftlers und Ethnologen Bernhard  Tschofen und stellte mit einem verschmitzten Lächeln fest, dass unsere Hütte mit ihrer Lage und dem angrenzenden See dem Klischee einer richtigen Berghütte bereits sehr gut gerecht werde. Anton Mattle ordnete die Friedrichshafener Hütte in die Geschichte und Entwicklung des Paznaun ein und wies darauf hin, dass es die Hütten gemeinsam mit dem aufkommenden Tourismus waren, die den Bewohnern des Paznaun ein dauerhaftes Auskommen ermöglichten. Anton Mattle stellte fest, dass der Betrieb einer Hütte nicht einfach nur Geschäft bedeutet, sondern auch tiefe Verbundenheit mit der Region und ihrer ansässigen Bevölkerung schafft. Dafür bedanke er sich, Er hob erneut die Bedeutung der Schutzhütten des Alpenvereins für den Fremdenverkehr im Bundesland Tirol hervor und wünschte der Sektion für die Zukunft alles Gute. 

Darauf folgten freundliche Worte von Bettina Salner, Mitglied im Gemeindevorstand der Gemeinde Ischgl. Bettina Salner überbrachte unserer Sektion und ihren Gästen die besten Grüße der Gemeinde Ischgl. Sie beglückwünschte uns zur modernen Küche und auch zur neu herausgeputzten Stube. Schließlich eröffnete Bettina Salner den Anwesenden, dass sie das bereits Gesagte nicht treffender hätte ausdrücken können. Damit schloss sie sich den Worten des Landeshauptmanns Anton Mattle an. 

Daraufhin folgte Andreas Brand, der amtierende Oberbürgermeister unseres Basislagers, der Stadt Friedrichshafen. Oberbürgermeister Andreas Brand stellte fest, er fühle sich durch den Besuch des Landeshauptmann Tirols besonders geehrt und bedankte sich im Namen der Stadt und auch aller Anwesenden für die wohlwollenden Worte. Er wolle den Besuch des Landeshauptmanns auch als Zeichen der Anerkennung der Leistung unserer Sektion und ihrer engagierten Mitglieder werten. Andreas Brand bedankte sich bei Anton Mattle dafür, dass wir in Tirol zu Gast sein dürfen. Danach ordnete er den Werdegang unserer Hütte in die Entwicklung des Tourismus von Baden-Württemberg nach dem Paznaun ein. Andreas Brand würdigte das Ergebnis und führte an, unsere engagierten Mitglieder bildeten den roten Faden, der sich in all unseren Bestrebungen wiederfinden ließe. Er sei dem Land Tirol und besonders auch der Gemeinde Ischgl sehr dankbar dafür, dass wir hier eine neue Heimat finden durften und konnten. Andreas Brand stellte fest, dass der Deutsche Alpenverein Friedrichshafen e.V. mit fast 6.000 Mitgliedern der größte Verein im Stadtgebiet sei. Er führte an, dass er die Sektion als verlässlichen Partner kennen und schätzen gelernt habe, Er sei der Auffassung, dass uns das hier erreichte mit Stolz erfüllen dürfe. Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat hofften, dass es unserer Gemeinschaft weiterhin so gut gelingen möge, unsere Liebe für und unsere Sehnsucht nach den Bergen Ausdruck zu verleihen. Andreas Brand wünschte der Sektion für die Zukunft alles Gute, dass die Hütte ein Aushängeschild im Paznaun bleibt, dass wir weiterhin auf die Unterstützung des Landers Tirol und der Gemeinde Ischgl setzen dürfen und dass wir bleiben, was wir sind: Ein Aushängeschild für den Freizeitsport & für den Bergsport in der Stadt Friedrichshafen.  

Danach ging es weiter mit einem Grußwort von Arnold Kaltwasser, Mitglied im Verbandsrat des Deutschen Alpenvereins. Arnold bedankte sich für die Gelegenheit hier im Namen des Präsidiums, für den Verbandsrat und auch für den Landesverband sprechen zu dürfen. Er stellte fest, dass unsere Hütte zu einem richtigen Kleinod geworden sei und dass man in der Friedrichshafener Hütte hervorragend nächtigen könne. Arnold würdigte die Leistungen des freiwilligen Engagements unserer Mitglieder. Er erläuterte, dass es die durch den Zusammenschluss aller Sektionen entstandene Solidargemeinschaft sei, die die Unterstützung einzelner Vorhaben ermögliche und nannte Maßnahmen, bei denen unsere Sektion auf die Unterstützung des Verbandes bauen konnte. Der Vertreter des Präsidiums freute sich darüber, dass unsere Sektion die Gütesiegel für den Schutz der Umwelt, die Familienfreundlichkeit und Regionalität erworben hat. Daraufhin stellte Arnold Kaltwasser fest, dass wir mit unseren Maßnahmen, das Ziel bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen, auf dem richtigen Weg seien. Abschließend wünschte er unserer Gemeinschaft, der Hütte und ihrem Team für die Zukunft alles Gute. 

 

Schließlich fand Thomas Köhle, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Paznaun schöne Worte für unsere Hütte. Dabei hob er gerade auch die Leistungen ihres Pächters, Wolfram Walter, seiner Frau und dem Team hervor. 

Den Abschluss bildete die Ansprache des ersten Vorsitzenden unserer Sektion, Thomas Huber. Thomas begrüßte und bedankte sich bei seinen Vorrednerinnen und Vorrednern, bei allen geladenen und erschienenen Gästen aber auch bei denen, die bei dieser Veranstaltung leider nicht zugegen sein konnten. Nach wenigen Worten stellte Thomas fest, er sei kein Mann der langen Rede und so wolle er es mit einem Zitat Georg Prassers auf sich bewenden lassen: “Es ist uns stets ein Ansporn, dieses Erbe (die Hütte) nicht nur zu nutzen und zu bewahren, sondern es zu erwerben, um es zu besitzen.” Das waren reichlich große Worte 😉. 

Damit fand das Protokoll seinen Abschluss und unsere Festgesellschaft konnte zum gemütlichen Teil übergehen. Es blieb noch reichlich Zeit, um neue Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen, um Gespräche zu führen oder einfach nur um der Musik zu lauschen, bevor dann die Veranstaltung gegen Nachmittag ihr Ende fand und die Gäste den Abstieg nach Galtür beginnen wollten. 

Ein allerletztes Mal zurück zum Wetter: An dieser Stelle geschah es, dass genau zu der Zeit, als die Veranstaltung ihr Ende finden sollte, der seit dem Vormittag andauernde heftige Regen einigermaßen unerwartet endete. Damit war auch die letzte große Hürde oder dass was die besten Feste ins sprichwörtliche Wasser fallen lässt, gemeistert. 

Denn schon kurz darauf konnten Alle trockenen Fußes die Heimreise antreten. Nach dem Abstieg über den Pfad nach Piel ging es dann umweltschonend gemeinsam mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise, zurück nach Friedrichshafen. Gegen frühen Abend trafen wir schließlich am DAV-Haus ein.  

Abschließend gilt unser Dank all jenen, die im Verborgenen dazu beigetragen haben, dass wir dieses Fest miteinander feiern konnten, allen voran Reinhard Friedel, der die Projektleitung für diese Vorhaben innehatte, gefolgt von Anette Huber die ihn fleißig unterstützte. Danken möchten wir auch unseren Mitgliedern Helmut Strobel und Hans Schmidhuber, die dazu beigetragen haben, all die schönen Momente dieser Feier durch Ton- und Bildaufnahmen für die Zeit danach zu bewahren. Last but not least gilt unser Dank all denen, die sich nicht in diesem Beitrag nicht wiederfinden konnten. Es tut uns leid, beim nächsten Mal klappt es bestimmt.