Frühe Sonne und volles Marschgepäck forderte auf den selten begangenen, weil strammen 1.900 Hm dorthin vollen Einsatz. Belohnt von Bergeinsamkeit und Prachtwetter genossen wir die kaum verspurte Abfahrt bis zum Fieschergletscher, bevor es ans Mittagshitzenfinale die 4 Kilometer und weitere 400 Hm bis zur Finsteraarhornhütte ging. Den Rest des Tages widmeten wir uns dem Ausgleich der Dehydrierung auf der Sonnenterasse.
Anderentags per Kaltstart in die steilen Hänge des alles beherrschenden Finsteraarhorn (3274m), wo wir zügig das Skidepot am Hügisattel erreichen. Der zum Teil doch recht luftige Gipfelgrat eröffnete gigantische Tief- und Weitblicke. Aber nach gut 1h konzentrierter Gratkletterei war der Gipfel des markanten Bergs schließlich erreicht. Gemütliche Gipfelrast bei Windstille und Sonnenwärme inklusive. Für die Abfahrt warteten wir dann noch den günstigsten Zeitpunkt zwischen oben nicht zu hart und unten grenzwertig weich ab, was uns um 13:00 recht gut gelang.
Nach weiterer Nacht auf der Finsteraarhornhütte wechselten wir an Tag 3 über die Grünhornlücke zum Konkordiaplatz und dort gleich weiter zwischen mächtigen Gletscherbrüchen und Eisbalkonen zu Grünhorn (4044m)., auch dieses gewürzt mit einem schmalen Felsgrat zum Gipfel.
Die Nächtigung erfolgt diesmal auf der Konkordiahütte, prominent auf mächtiger Felskanzel über dem Eismeer des Aletschgletscher thronend.
Als Finale des 4. Tages nochmal eine lange Tour über Ewigschneefeld – Fieschersattel – Fiescherhörner – langer Gletscherabfahrt in feinem Firn - Gegenanstieg Galmihorn und sumpfiger Abfahrt durchs Bächital, das durch die hohen Temperaturen der letzten Tage durch Nassschneelawinen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Über letzte Schneeflecken schafften wir es aber bis direkt ans Auto, wo gekühlte Getränke die Anstrengung der hinter uns liegenden insgesamt 7.500 Höhenmeter schnell linderten.
Gerne hätten wir dieses grußartige Erlebnis mit mehr Skihochtourbegeisterten geteilt.
4 Traumtage und hohe Ziele im Berner Oberland
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